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November 2010 bis April 2011

Honoré Daumier - Karikaturen zum Theater 

Übernahme aus dem Theatermuseum Düsseldorf
Sammlung Schauspieler Hanna Seiffert /Dieter Prochnow
Schloss Elisabethenburg, Obere Galerie

Der Schriftsteller Charles Baudelaire nannte ihn einen „der wichtigsten Männer der modernen Kunst“, Honoré de Balzac erkannte „etwas von einem Michelangelo“ in ihm und Vincent van Gogh achtete Leute wie ihn, „denn sie gehören zu den Bahnbrechern“. Der so geehrte: Honoré Daumier.

 

Der Mitbegründer es Realismus in Frankreich und begnadetste Lithograph und Karikaturist des 19. Jahrhunderts wurde am 26. Februar 1808 geboren und starb am 10. Februar 1879. Wir begehen in diesem Jahr also seinen 130sten Todestag. Daumiers Zeit war eine politisch bewegte. In schnellem Rhythmus wechselten die politischen Systeme und Ereignisse, die Regenten und Potentaten: Napoleon I., Ludwig XVIII., Karl X., Julirevolution 1830, „Bürgerkönig“ Louis-Philippe, Februarrevolution 1848, 2. Republik, Napoleon III., Deutsch-Französischer Krieg 1870/71, Pariser Kommune, 3. Republik. – Ein Paradies für Karikaturisten und satirisch-politische Zeitungen. In den beiden bekanntesten, „La Caricature“ und „Le Charivari“, hat Daumier ab 1830 für 41 Jahre seine Arbeiten in schnellem Rhythmus veröffentlicht.  Er wurde zum kritischen Medienmann der ersten Stunde – ein Tagelöhner der Presse. 4000 Lithographien, 1000 Holzschnitte, 800 Zeichnungen, 300 Gemälde und 50 Skulpturen sind in seiner fünfzigjährigen Karriere entstanden.
Die beißende Satire in den Karikaturen auf Louis-Philippe brachten ihm eine halbjährige Haftstrafe ein. Nachdem 1835 politische Karikaturen gänzlich verboten waren, verlegte sich Daumier auf sozialkritische Themen. Klerus, Politik, Justiz und die Spießbürgergesellschaft mit ihren Marotten, Schrullen und individuellen Torheiten wurden zur Zielscheibe seines Spottes. Mit scharfen, manchmal brutalen, doch nie denunzierenden Charakterstudien zog er dem Kleinbürgertum die Maske ab und hielt einer ganzen Epoche den Spiegel vor das ungeschminkte Gesicht. Was sie zu sehen bekamen war meist wenig schmeichelhaft.

Ein bevorzugtes Terrain des Daumierschen Schaffens war dabei die Scheinwelt des Theaters. Mit sicherem Gefühl für Physiognomie und Charakter trafen seine Zeichnungen wie intellektuelle Geschosse den blasierten Heldenspieler, von Pathos und Selbstverliebtheit triefend, ebenso wie ein Publikum, das in ahnungsloser, aber anhimmelnder Verzücktheit seine Stars beklatscht. Solche Situationen hätte dem scharfsichtige Beobachter Daumier seinerzeit wohl auch in Meiningen vor die Augen kommen können. Die Ausstellung, eine Übernahme aus dem Theatermuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf, wurde zusammengestellt aus der privaten Sammlung der Schauspielers Hanna Seiffert und Dieter Prochnow.


Bilder
Honoré Daumier: Publikum, Bühne, Repro Theatermuseum Düsseldorf
Honoré Daumier: Illustration zu „Die klassische Tragödie“, Repro Theatermusem Düsseldorf

 

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