21. Mai bis 01. Mai 2018
Ein Resümee des Sammelns - Neuerwerbungen der Meininger Museen
Kabinettausstellung, Schloss Elisabethenburg, Mittlere Galerie
Das Sammeln gilt schon immer als die Basis jeglicher Museumsarbeit. Erst auf einem soliden Fundus aus Sammlungsbeständen konnten sich Bewahren, Erforschen, Ausstellen und Vermitteln entfalten und damit ein Tätigkeitskanon herausbilden, der bis in unsere Tage der Hauptauftrag und die oberste Devise jedes Museums sein sollte. Nach etwa zehn Jahren gewähren die Meininger Museen mit einer Auswahl von jüngeren Neuerwerbungen wieder einen Einblick in ihre Sammeltätigkeit mit einer Kabinettausstellung, die seit dem Museumstag, dem 21. Mai, ein interessiertes Publikum anspricht. Dabei ist zu konstatieren, dass das Bestandspanorama der Einrichtung nicht nur punktuell Bereicherung erfuhr, sondern in seiner ganzen Breite ausgebaut werden konnte. So sind von der Kunstsammlung über die Sammlungen zur Theater-, Musik-, Literatur- und Regionalgeschichte bis hin zur Museumsbibliothek das Profil schärfende und die Bedeutung des Hauses stärkende Neuzugänge zu verzeichnen.
Für die Kunstsammlungen wäre beispielsweise eine galant ausgeführte Ölkreide-Zeichnung des Malerfürsten Franz von Lenbach zu nennen, die ein als Schulterstück ausgeführtes Porträt von Herzogin Charlotte von Sachsen-Meiningen zeigt. Eine Fotoserie von 1896 aus dem Nachlass des Meininger Violoncellisten Karl Piening überliefert den Komponisten Johannes Brahms in privater Atmosphäre und steigert damit in einer schönen Weise die musikgeschichtliche Sammlung des Mu-seums. Erst vor wenigen Wochen kam es auch für die Regionalgeschichte zu einem interessanten Zuwachs, in dem ein Konvolut aus Fotos und Dokumenten des Soldaten Karl Ernst Hofmann erworben werden konnte, der im 2. Thüringer Infanterie-Regiment Nr. 32 als "einfacher" Infanterist diente. Diese drei genannten Beispiele mögen auf die Präsentation neugierig machen, zumal die meisten der vorgestellten Neuerwerbungen danach wieder ihren Weg in die Depots und Magazine des Museums antreten werden. In jedem Fall werden sie dort nicht nur auf künftige Interessenlagen warten, sondern haben vielfach schon jetzt ein komplexes Tätigkeitsschema ausgelöst, das es nicht nur in den Meininger Museen immer wieder zu bewältigen gilt.